MFH

Unterägeri

Neubau eines Mehrfamilienhauses mit acht Wohnungen und einem Ladenlokal.

2012-2013

Das Gebäude befindet sich in der Kernzone C, in welcher vor allem südlich des Bauvorhabens Gebäude stehen, welche die Massvorschriften der Bauordnung ausreizen. Zudem liegen die Parzelle im Randbereich der Ortsbildschutzzone, in welcher die Gebäude in der Nähe meist aus einem Sockelgeschoss mit zwei Obergeschossen und einem Dachgeschoss bestehen. Das bewährte Fassadenmaterial Holz schafft es, modern in Szene gesetzt, eine Brücke zu schlagen zwischen den alten Häusern der Ortsbildschutzzone und den neuen Gebäuden.

Das Gesamtvolumen besteht aus zwei ineinander geschobenen Quadern, sowie einem Attikaaufbau auf dem südlichen Quader. Der Nordteil umfasst lediglich 3 Vollgeschosse. Der Südteil weist 4 Vollgeschosse plus ein Attikageschoss auf. Es gibt keine auskragenden Erker oder Balkone. Die Aussensitzplätze der Wohnungen sind ebenso in die Grundvolumen integriert, wie die Ein- und Ausfahrtsrampe der Einstellhalle.

Vom Haupteingang aus im EG gelangt man durch den Windfang in die 3.4 Meter hohe Vorhalle bevor man das Treppenhaus erreicht. Die Erdgeschosswohnung ist gegenüber dem Hauseingang um einen Meter nach oben versetzt. Die Wohn- und Schlafbereiche der Wohnungen sind klar voneinander separiert, wobei fast alle Schlafzimmer zur Morgensonne hin orientiert sind. Zudem verfügen die Elternschlafzimmer über ein direkt zugängliches Bad. Wohnen und Essen werden durch eine eingeschobene Loggia separiert, welche zur Abendsonne hin orientiert ist.

Die Fassaden des Nordteils zeigen ein hohes Sockelgeschoss und zwei Obergeschosse, welche durch ein Vordach abgeschlossen werden. Die Gliederung der Holzfassade in den Obergeschossen wird bewusst durch die vertikalen Elemente leicht dominiert, um die Erscheinung der gesamten Fassade in die Höhe zu ziehen. Der zweite Grund für das relativ enge Raster der vertikalen Holzpfosten ist die Flexibilität für die Befensterung der verschiedenen Räume. Bei den Wohnräumen sind mehrere Fenster aneinander gereiht, währenddem
die Schlafzimmer jeweils zwei nebeneinanderliegende Fenster haben. Die Badezimmer weisen nur ein einzelnes Fenster auf.

Die Fassaden im Südteil sind massiv gebaut und mit Lochfenstern in regelmässigen Abständen gestaltet. Das Erdgeschoss ist mit dem gleichen Material wie der Spritzwassersockel im Nordteil als Sockelgeschoss ausgebildet. Den Abschluss des Südteils bildet der Attikaaufbau in Holzelementbauweise. Die Gestaltung und Materialisierung der Fassadenoberfläche ist gleich wie bei den Obergeschossen des Nordteils. Das Attikageschoss ist von allen Fassaden zurückversetzt.

Das Gebäude wird durch eine Wärmepumpe mit Erdsonden beheizt. Mit derselben Anlage kann im Sommer das Prinzip umgekehrt und die Wohnungen gekühlt werden.